Deutscher Azubi-Kompass

Meine Ausbildung als …

Werkstoffprüferin
Fachrichtung Metalltechnik

Ist Stahl gleich Stahl?

Lina Trappen: Diese Frage kann ich mit einem klaren ‚nein‘ beantworten. Stahl gibt es in den verschiedensten Zusammensetzungen, die jeweils auf den Anwendungsbereich angepasst werden und die verschiedensten Eigenschaften beeinflussen. In der Ausbildung lernen wir einige Verfahren zur Qualitätssicherung, zu den verschiedenen Herstellungsarten und zum Analysieren der Werkstoffe kennen. Herstellungsarten sind zum Beispiel Gießverfahren, Strangpressen oder auch Schmieden. Die Qualität der Produkte sichern wir, in dem wir einige Tests durchführen, dabei unterscheiden wir zerstörende Prüfverfahren und zerstörungsfreie Prüfverfahren. Zerstörende Prüfverfahren sind beispielsweise der Zugversuch und die Härteprüfung, außerdem kontrollieren wir hier das Gefüge, das ist der Aufbau des Materials von innen und stellen sicher, dass dort keine Fehler im Material sind. Zerstörungsfreie Prüfverfahren wären Ultraschall, Wirbelstrom und Durchstrahlungsverfahren wie Röntgen.

„Diese Abwechslung macht den Beruf so besonders.“

Das klingt kompliziert. Wie ermitteln Sie wichtige Materialeigenschaften?

Lina Trappen: Wichtige Materialeigenschaften ermitteln wir zum Beispiel durch unsere unterschiedlichen zerstörenden Prüfverfahren. So lässt sich mittels des Zugversuches festlegen, ab wann ein Material der Belastung nicht mehr standhält. Für einige andere Materialien gibt es noch besondere Prüfverfahren, die meistens genormt sind, das heißt, die sind standardisiert.

Arbeiten Sie denn viel im Labor?

Lina Trappen: Ja, viele Prüfungen und Analysen finden im Labor statt. Es gibt aber immer mal wieder einzelne Abteilungen, die sich im produzierenden Bereich des Betriebs befinden.

Lernen Sie mehrere Abteilungen in Ihrer Ausbildung kennen?

Lina Trappen: Genau so ist es, während meiner Ausbildung durchlaufe ich alle Abteilungen, die in der Werkstoffprüfung gebraucht werden - und das sind echt viele: Die Abteilungen reichen von Bauteilmetallographie, Chemie, über Festigkeit bis hin zur Sonderprüfung.

Wow! Was ist das Besondere an Ihrer Tätigkeit?

Lina Trappen: Der Werkstoffprüfer bietet einen breit gefächerten Bereich an Tätigkeiten und Prüfungen, die sehr abwechslungsreich sind. Wir kontrollieren, analysieren, prüfen und lösen Probleme im Fertigungsprozess. Diese Abwechslung macht den Beruf so besonders. Da wir ein wichtiges Bindeglied in der Fertigungskette sind, ist bei uns Verantwortungsbewusstsein, konzentriertes und genaues Arbeiten besonders wichtig. Da wir die letzte Instanz des Produktionsablaufes sind, liegt bei uns eine besonders hohe Verantwortung für die Freigabe der einzelnen Produkte.

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Ich bin ...
Lina Trappen, 22 Jahre alt, und bin im 2. Ausbildungsjahr zur Werkstoffprüferin bei der OTTO FUCHS KG in Meinerzhagen.

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