Meine Ausbildung als…
Hygienekontrolleur
Ist sauber = sauber?
Wie wichtig ist die Kontrolle von Keimen, Viren und Bakterien?
Markus Scheffer: Es ist schon sehr wichtig, Keime wie Viren und Bakterien zu kontrollieren. Durch unsere Arbeit werden Infektionsketten unterbrochen und so die Ausbreitungen von Krankheiten verhindert. Außerdem sorgen wir dafür, dass die höchstmöglichen Hygienestandards eingehalten werden. Auch die Verbreitung von resistenten Keimen und die daraus resultierenden Krankheiten versuchen wir bestmöglich zu verhindern.

Wir alle möchten möglichst gesund bleiben, kümmern Sie sich um unsere grundlegende Hygiene? Welche Bereiche betrifft das?
Markus Scheffer: Wir kümmern uns um die Hygiene in allen Einrichtungen der medizinischen Versorgung und in allen öffentlichen Einrichtungen, welche einen erhöhten Anspruch an Hygiene besitzen. Wir überwachen Alten- und Behinderteneinrichtungen, ambulant operierende Arztpraxen, Krankenhäuser, Dialyseeinrichtungen, Schwimmbäder, Trinkwasserbrunnen, Wassersysteme von Mietshäusern, auch Friseure, Tattoo-Studios, Nagelstudios, Fußpflegen und noch einiges mehr. Im privaten Bereich sind wir nur bei gewissen Infektionskrankheiten zuständig, die wir mit den betroffenen Bürgern besprechen, um gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, wie man sie noch aus der Corona-Zeit kennt.
Sind Sie viel unterwegs?
Markus Scheffer: Über das Jahr verteilt ist man häufig unterwegs – manchmal mehrere Male pro Woche. Besonders als Auszubildender verbringt man viel Zeit außerhalb der Behörde, da zahlreiche Praktika in unterschiedlichen Bereichen vorgesehen sind, die spannende Einblicke ermöglichen.
„Es ist schon sehr wichtig, Keime wie Viren und Bakterien zu kontrollieren.“
Benötigen Sie hierfür medizinisches Hintergrundwissen gepaart mit gesetzlichen Vorschriften?
Markus Scheffer: Ja, genau. Notwendiges medizinisches Wissen und gesetzliche Vorschriften lernt man während der Ausbildung, wobei Vorkenntnisse hilfreich sein können, aber nicht erforderlich sind – alles Wichtige wird vermittelt. Die Kollegen helfen, schnell in dem Bereich Fuß zu fassen, ebenso bei den gesetzlichen Grundlagen und allem, was dazu gehört.
Gibt es weitere Zuständigkeiten, die Sie abdecken?
Markus Scheffer: Wir werden bei Beschwerden jedweder Art aktiv, sobald die Gesundheit der Bevölkerung betroffen ist. Ob wir uns dann direkt selbst kümmern, oder in Partnerschaft mit anderen Behörden, wie dem Veterinäramt oder dem Ordnungsamt, hängt von der Sachlage ab. Außerdem werden auch alle Volksfeste, bei denen Trinkwasser in den Ständen gebraucht wird, von uns überwacht.
Und wo lernen Sie das alles?
Markus Scheffer: Man lernt das alles zum einen in der alltäglichen Arbeit im Amt, aber auch während der vielen Praktika und in der „Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen“.
Das ist recht anspruchsvoll. Was für einen Abschluss machen Sie hierfür und welche Möglichkeiten haben Sie nach der Ausbildung?
Markus Scheffer: Am Ende meiner Ausbildung bin ich ein Hygienekontrolleur. Damit kann ich natürlich im Gesundheitsamt arbeiten, ich könnte aber auch im Anschluss noch Studiengänge im Bereich Hygiene absolvieren, um so weiter aufzusteigen.